Meditation und Bogenschießen

Meditation gewinnt an Popularität, doch was verbirgt sich hinter dem Begriff?

Mediation ist laut Jon Kabat-Zinn, Autor des Buches „Gesund durch Meditation“ und Begründer des Mindfulness-Based Stress Reduction Programms (MBSR), nichts anderes als die intensive Praxis der Achtsamkeit (siehe Blogbeitrag zur Achtsamkeit). Durch verschiedenste Techniken soll der Praktizierende in einen offenen, präsenten und nicht wertenden Geisteszustand gelangen.
Laut Zinn ist der durch Meditation zu erreichende Zustand nicht nur im Geist (mindfullness), sondern auch im Herzen (heartfullness) zu verorten. Hierbei ist auch von „offenherziger Präsenz“ die Rede.
Anders beschreiben lässt sich dieser Zustand auch in Abgrenzung des Begriffs Konzentration. Stellt man sich die Konzentration als punktuellen Laserstrahl vor, so kann man umfassende Achtsamkeit als einen Lichtkegel beschreiben, der sich auf die gesamte Umgebung, sich selbst mit eingeschlossen, erstreckt.
Meditierende beschreiben diesen geistigen Zustand als „friedvolle Stille, gefüllte Leere“, oder wie in der buddhistischen Lehre als „Eins-Sein“.

Das sagt die Wissenschaft

Tanja Singer ist Neurowissenschaftlerin und wissenschaftliche Leiterin der Forschungsgruppe „Soziale Neurowissenschaften“ der Max-Planck-Gesellschaft und hat sich mit der Frage beschäftigt, was bei Meditierenden im Kopf passiert. Das Ressource-Projekt untersuchte mehr als drei Dutzend unterschiedliche Formen des mentalen Trainings an 300 Probanden ohne Vorkenntnisse über neun Monate hinweg. Den Ergebnissen zufolge erhöhte sich bei allen Teilnehmern die Aufmerksamkeit und die Konzentrationsfähigkeit. Außerdem war das Gefühlsempfinden positiver als zuvor. Zudem zeigten sich spezifische Effekte, je nach Meditationsprogramm. Praktizierten die Teilnehmer z.B. Meditationen der „liebenden Güte“ oder des „Mitgefühls“, entwickelte sich ein stärkeres Gefühl der Verbundenheit und die wahrgenommene Einsamkeit nahm ab.

Und was passiert im Gehirn?

Auch im Hirn lässt sich eine veränderte Aktivität feststellen. Der Hirnscanner zeigte, dass beim Meditieren vor allem Areale außen auf dem Kortex zum Scheitel und zur Stirn hin aktiviert sind.

Perspektiven

Durch regelmäßiges Meditieren können wir unser Feingefühl schärfen, indem wir Techniken, wie den Bodyscan, bei dem wir unseren Körper versuchen nach und nach von Kopf bis Fuß wahrzunehmen, anwenden. Vor allem aber kann uns Meditation helfen, zu mehr Entspannung gelangen. Denn eine regelmäßige Meditationspraxis eröffnet uns Momente der Ruhe und Gelassenheit, sofern wir uns darauf einlassen. Langfristig gesehen kann uns Meditation auch neue Perspektiven eröffnen. Regelmäßige Momente der Stille haben das Potenzial, Platz für all das zu schaffen, was wir im Unterbewusstsein verstaut haben. So kann es auch gut sein, dass man durch Meditation wieder zu mehr innerer Freiheit und Ausgeglichenheit kommt, da man es schafft einen Zugang zu seinen tiefen Bedürfnissen und Emotionen zu finden.

Wie fange ich an?

Geduld, Spaß und Neugierde sind elementar. Ebenso sollte man keine Erwartungen an die Wirkweise von Meditation mitbringen. Jede Praxis ist anders und jede/r beschreitet seinen eigenen Weg. Die Intention sollte es zunächst sein zu mehr Achtsamkeit zu gelangen, denn sie ist die Basis für eine gute Meditationspraxis. Schulen kann man sie durch unterschiedlichste Praktiken. Ob man mit Yoga, Tai-Chi, einer Gehmeditation oder intuitiven Bogenschießen in einen meditativen Zustand gelangt, ist erstmal unwichtig. Oft ist es jedoch leichter durch das Ausführen eines Bewegungsablaufs, wie z.B. beim intuitiven Bogenschießen, in einen achtsamen Zustand zu gelangen, da das Gehirn mit den koordinativen Anforderungen beschäftigt ist und so schonmal gar kein Platz für andere Gedanken ist.

Interesse geweckt?

Die Aspekte Meditation und Achtsamkeit sind fester Bestandteil eines jeden Kurses bei uns. Verstärkten Fokus auf den meditativen Aspekt des Schießens legen wir vor allem dienstags von 18 bis 20 Uhr und am Wochenende von 13 bis 15 Uhr beim meditativen Schießen: